Beiträge

Gesund bauen und sanieren

Grundstücksuntersuchung  / Baubiologischer Gebäude-Check

Gesundes Bauen und Sanieren gewinnt an Bedeutung und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten Schadstoffe in Baumaterialien zu vermeiden oder zu reduzieren.

Energieeffizientes Bauen und Sanieren stellt hohe Anforderungen an die Gebäudehülle und deren Luftdichtheit. Die luftdichte Bauweise ist jedoch oft Ursache für die Anreicherung von Schadstoffen oder Luftfeuchtigkeit in Innenräumen.

Bei der Planung eines neuen Eigenheims sollte die Auswahl von geprüften Baumaterialien, die Untersuchung des Baugrundstückes sowie eine abgeschirmte Elektroinstallation berücksichtigt werden. Auch ein Lüftungskonzept ist heute Pflicht, um Feuchteschäden oder die Anreicherung von Schadstoffen zu vermeiden. Altlasten wie z.B. PCB, Lindan, Formaldehyd, künstliche Mineralfaserdämmstoffe oder Asbest sind häufig in älteren Bestandsgebäuden zu finden.

Vor der Sanierung einer Bestandsimmobilie sollte ein baubiologischer Gebäude-Check durchgeführt werden. Schadstoffe, Feuchteschäden bzw. Schimmelpile oder veraltete Elektroinstallationen gilt es bei einer Sanierung zu berücksichtigen. Die baubiologische Gebäuduntersuchung bildet den Grundstein für das gesunde Wohnen, auf dem eine Sanierungsplanung aufgebaut werden kann. Die Gesundheitsvorsorge beginnt bereits in den eigenen vier Wänden bei der Auswahl von schadstoffgeprüften Baustoffen und Einrichtungsgegenständen sowie der Vermeidung von Elektrosmog

Nach der Fertigstellung eines Wohngebäudes sollte neben der obligatorischen Luftdichtheitsmessung eine Raumluftuntersuchung auf Schadstoffe, sowie die Messung von technischen Feldern und Wellen als Maßnahme zur Qualitätssicherung nicht fehlen.

Schadstoffe in OSB Verbund- und Spalplatten

 

Ist Formaldehyd in Wohnräumen gesundheitsschädlich?

Formaldehyd (Methanal), als wässrige Lösung Formalin genannt, ist ein farbloses Gas und kommt in einer ganzen Reihe von Materialien und Baustoffen wie z.B. in Farben, Lacken oder in Holzverbundwerkstoffen wie z.B. Spanplatten oder OSB-Platten vor. Formaldehyd kann als Teil der Bindemittel in Mineralfaser-Dämmstoffen enthalten sein. Auch in sogenannten knitterfreien Textilien kann Formaldehyd vorkommen. Die Freisetzung von Formaldehyd in Baustoffen wie Holzfaserverbundplatten oder Mineralfaserdämmstoffen erfolgt durch Ausdünsten über die gesamte Lebensdauer des Bauteils.

Formaldehyd wurde durch die IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) in Gruppe 1 als krebserregend eingestuft. Aufgrund der Giftigkeit gelten gesetzlich festgelegte Konzentrationen in Räumen. 2016 senke das Umweltbundesamt den Grenzwert von 120 µg/m3 auf 100 µg/m3. Die WHO sieht den geeigneten Vorsorgerichtwert bei 60 µg/m3. Die AGÖF (Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V.) empfiehlt einen Orientierungswert von 30 μg/m3.

Gesundheitliche Symptome sind z.B. : Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen, Verringerung der Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen, Mattigkeitsgefühl, Allergien oder Depressionen.

Als Vorsorgliche Untersuchung oder bei ersten Verdachtsfällen kann mit einem Formaldehyd-Test für Raumluft eine orientierende Messung durchgeführt werden, dieser ist Apotheken erhältlich. Der Test ersetzt jedoch keine fachgerechte Raumluftuntersuchung und liefert nur eine erste grobe Information. Fällt der Test positiv aus oder besteht ein Verdacht auf Formaldehyd sollte eine Raumluftanalyse vorgenommen werden.