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Gesundheitsrisiko durch künstliche Mineralfaser

 

Gesundheitsrisiko durch künstliche Mineralfaser KMF

Künstliche Mineralfasern (KMF) bestehen meist aus Glas-, Stein- und Mineralwolle sowie Bindemitteln. Verbreitet Anwendung finden KMF-Dämmstoffe z.B. in der Wärmedämmung von Gebäuden oder Rohrleitungen sowie in der Schallisolation. KMF Fasern, die vor 1995 hergestellt wurde können krebserregend sein. Bereits 1972 wurde ein Gesundheitsrisiko durch KMF Fasern nachgewiesen. Künstliche Mineralfasern werden nach der Gefahrstoffverordnung über die sogenannte stoffliche Zusammensetzung in drei Gruppen, den Kanzerogenitätsindex* (KI-Index) eingestuft.

KI>40 nicht krebserzeugend
KI 30bis 40 möglich krebserzeugend -> K3
KI <30 krebserzeugend -> K2

Im Zeitraum von 1995 – 2000 in der die Industrie auf Mineralfaser die biolöslicher ist umgestellt wurde, blieb eine entsprechende Kennzeichnung aus sodass nicht unterschieden werden kann, ob von einer im Gebäude verwendeten Mineralwolle ein Gesundheitsrisiko ausgeht.

Je kleiner die Faser, umso höher ist die Gefahr, dass die KMF Fasern krebserregend sind. Seit Ende der 1990er- Jahre sind nur noch biolösliche KMF-Dämmstoffe im Handel erhältlich. Biolöslichkeit von KMF Fasern bedeutet, dass in einem vorgegebenen Zeitraum sich die Faser im Körper um ein bestimmtes Maß abgebaut haben muss.

Kann vor Beginn von Sanierungs- oder Abbrucharbeiten die Unbedenklichkeit nicht eindeutig bestimmt werden, so ist diese durch ein geeignetes Testverfahren nachzuweisen.

Die technischen Regeln für Gefahrstoffe (TGRS) beschreiben die Schutzmaßnahmen, die bei Abbruch, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit alter Mineralwolle ergriffen werden müssen.
Zudem enthalten einige KMF-Dämmstoffe formaldehydhaltige Bindemittel. Aufgrund der Giftigkeit gelten für Formaldehyd besondere gesetzlich festgelegte Konzentrationen in Räumen. Weder Fasern von Mineraldämmstoffen noch Formaldehyd sollten in Innenräumen möglichst nicht vorhanden sein.

Gute Alternativen zu künstlichen Mineralfasern bieten z.B. Holzfaserdämmstoffe zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Holzfaserdämmstoffe sind nachhaltig und weisen eine gute Ökobilanz auf.

(* Der Kanzerogenitätsindex KI, der sich aus der Differenz zwischen der Summe der Massengehalte (in %) der Oxide von Natrium, Kalium, Bor, Calcium, Magnesium, Barium und dem doppelten Massengehalt (in %) von Aluminiumoxid ergibt, ist bei künstlichen Mineralfasern mindestens 40. Quelle: BBSR-Bericht 1/2011)