Beiträge

Schadstoffe in OSB Verbund- und Spalplatten

 

Ist Formaldehyd in Wohnräumen gesundheitsschädlich?

Formaldehyd (Methanal), als wässrige Lösung Formalin genannt, ist ein farbloses Gas und kommt in einer ganzen Reihe von Materialien und Baustoffen wie z.B. in Farben, Lacken oder in Holzverbundwerkstoffen wie z.B. Spanplatten oder OSB-Platten vor. Formaldehyd kann als Teil der Bindemittel in Mineralfaser-Dämmstoffen enthalten sein. Auch in sogenannten knitterfreien Textilien kann Formaldehyd vorkommen. Die Freisetzung von Formaldehyd in Baustoffen wie Holzfaserverbundplatten oder Mineralfaserdämmstoffen erfolgt durch Ausdünsten über die gesamte Lebensdauer des Bauteils.

Formaldehyd wurde durch die IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) in Gruppe 1 als krebserregend eingestuft. Aufgrund der Giftigkeit gelten gesetzlich festgelegte Konzentrationen in Räumen. 2016 senke das Umweltbundesamt den Grenzwert von 120 µg/m3 auf 100 µg/m3. Die WHO sieht den geeigneten Vorsorgerichtwert bei 60 µg/m3. Die AGÖF (Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V.) empfiehlt einen Orientierungswert von 30 μg/m3.

Gesundheitliche Symptome sind z.B. : Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen, Verringerung der Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen, Mattigkeitsgefühl, Allergien oder Depressionen.

Als Vorsorgliche Untersuchung oder bei ersten Verdachtsfällen kann mit einem Formaldehyd-Test für Raumluft eine orientierende Messung durchgeführt werden, dieser ist Apotheken erhältlich. Der Test ersetzt jedoch keine fachgerechte Raumluftuntersuchung und liefert nur eine erste grobe Information. Fällt der Test positiv aus oder besteht ein Verdacht auf Formaldehyd sollte eine Raumluftanalyse vorgenommen werden.